Der Tsunami am 26. Dezember 2004

Der Tsunami hat auch in Akurala fürchterliche Zerstörungen hinterlassen. Fast alle Häuser waren zerstört, ebenso wie zum Beispiel die Schule und die Brücke. Viele Menschen verloren ihr Leben. Weitere Informationen über die Region:
Der Tsunami und die Zerstörungen in Akurala: www.dailynews.lk/
Website mit vielen Bildern von Akurala: perso.wanadoo.fr/creideo/


Train desaster

In diesem Zug, 4 Kilometer südlich von Piya Nivasa, starben mehr als 1000 Menschen durch den Tsunami
photos © Hiroyuki Saito


Roy und seine Familie hatten Glück im Unglück:

Die alte, stabile "Piya Nivasa" hat dem Tsunami standgehalten. Ein weiterer Glücksfall: Die gesamte Familie, Roy, seine Frau Nisha, Sohn Lasantha, Tochter Niluka, Schwiegersohn und Enkelkind (zur Zeit der Katastrophe 2 Wochen alt) waren zu Hause, als die Wellen kamen. Roy sah die erste Welle am Horizont und reagierte richtig. Er rief alle zusammen und alle sind auf das Dach der Piya Nivasa geklettert.


Roy amid the destruction

Roy inmitten der Zerstörung

Piya Nivasa after the tsunami

Piya Nivasa nach dem Tsunami

Piya Nivasa after the tsunami

Piya Nivasa nach dem Tsunami

Die Wiederaufbauarbeit beginnt

Die Wiederaufbauarbeit beginnt

Rebuilding

Wiederaufbau

Piya Nivasa rebuilt

Piya Nivasa wieder aufgebaut

Roy and his family

Fotos aus früheren Zeiten

Fotos aus früheren Zeiten

Diese erste Welle fegte die Grundstücksmauer zur Straße völlig weg. Als sich die zweite Welle näherte, kamen Roy deshalb Zweifel, ob das Haus dem standhalten würde. Die Familie ist auf den noch stabileren Trinkwassertank hinter dem Haus (den man vom Obergeschoss direkt erreichen kann) geklettert.


Roys Kurzbeschreibung der Katastrophe:
"Tsunami came about 9:30 am to my place. At that time I shouted to my daughter and Nisha and Lasantha to go to up stair and two minutes time we saw from the balcony about 10 feet high waves came to our land side. Then I got worried, told my children and Nisha to climb to the water tank top. Because I saw first my wall fell. Then I thought may be my house might be broken. Thats why I told to my family to go to the Water Tank. We can easily climb to the water tank from our up stair near the toilet."


Piya Nivasa hat auch der zweiten Welle getrotzt.
Aber die Zerstörungen am und im Haus waren fürchterlich. Das Wasser ist bis zur Decke des Erdgeschosses durch das Haus geflutet. Alle Fenster und Türen waren beschädigt, die meisten zerstört. Fast alle Möbel zertrümmert, ebenso wie Hausrat und alle elektrischen Geräte. Zwischenwände waren beschädigt, das Wasser hat den Putz an vielen Stellen durchlöchert und die elektrischen Leitungen im Haus zertört.

Der Abfluss für die Toilettenanlage außerhalb des Hauses war abgerissen, die Toilettengrube teils eingestürzt. Elektrizität gab es lange Zeit ebenso wenig wie Trinkwasser. Einzig die Gästezimmer im Obergeschoss waren weitgehend unbeschädigt, aber natürlich nicht zu benutzen, weil sonst im Haus nichts mehr funktionierte.


Der Wiederaufbau

Nach dem Tsunami gab es keine Nachrichten von meinem Freund Roy. Nach einer Woche des Bangens und vielen Versuchen, auf verschlungenen Wegen einen Kontakt zu erreichen, kam dann für mich der erlösende - und fast nicht mehr erwartete - Anruf von Lasantha: Alle leben, das Haus steht noch, aber sonst ist alles vernichtet.


Für mich war klar: die Piya Nivasa muss wieder aufgebaut werden. Ich beschloss sofort, das meinige zu tun, um zu helfen. Deshalb habe ich rasch eine Webseite eingerichtet - damals unter dem Stichwort: "Piya Nivasa braucht Hilfe". So kamen einige (allerdings wenige) Kontakte zu Roys Gästen zustande.

Und ich habe begonnen, für Roys Familie Geld zu sammeln. Familie, Freunde und Arbeitskollegen haben im folgenden halben Jahr sehr viel Geld zusammengetragen. Ohne diese Spenden wäre der Wiederaufbau nicht möglich gewesen. Mit der ersten raschen Überweisung begann Roy unverzüglich mit den Aufräumungs- und Wiederaufbauarbeiten. Währenddessen mussten die de Zoysas ein halbes Jahr lang in zwei gemieteten Räumen in Ambalangoda (knapp 5 km von der Piya Nivasa entfernt) wohnen.


Jetzt, 7 Monate später, ist die Piya Nivasa wieder in aller Schönheit aufgebaut. Erste Besucher sind wieder da, Roy freut sich auf weitere Gäste. Und wir sind sehr glücklich, dass dies so gut ausgegangen ist.

Herzlichen Dank an alle, die geholfen haben.


Über mich selbst
Ich bin ein Freund von Roy und seiner Familie. Ich bin seit Ende der 80'er mehrere Male bei ihnen zu Gast gewesen und stehe brieflich und telefonisch in Kontakt mit ihnen. Ich bin unendlich froh, dass sie überlebt haben (das habe ich erst nach 5 Tagen erfahren). Ich möchte ihnen helfen. Und, egoistisch wie ich bin, möchte ich bald wieder in der Piya Nivasa zu Gast sein und Roys Gastfreundschaft, die Sonnenuntergänge und Nishas Essen genießen können.

  • Karl Wehrens, Aachen
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